Galerie

Käfer

Der Eremit oder Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) ist in ganz Europa gefährdet und hat deshalb den höchsten Schutzstatus. Das Elbtal um Meißen gehört europaweit noch zu den besten Vorkommensgebieten. Bei eigenen Untersuchungen konnten hier mehrere hundert Brutbäume nachgewiesen werden. Fundort: Streuobstwiese bei Zehren südwestlich von Meißen. Der recht seltene Bockkäfer Anaestethis testaceus wurde nach dem Tornado vom Mai 2010 auf umgebrochenen Eichen in der Kleinraschützer Heide westlich von Großenhain gefunden. Der ziemlich seltene Laufkäfer Carabus linnei wurde in der Sächsischen Schweiz in einem naturnahen Bergmischwald beobachtet. Die Larven des Rindenschröters (Ceruchus chrysomeloides) entwickeln sich in alten, bereits seit vielen Jahren am Boden liegenden Fichtenstämmen. Der Rindenschröter (Ceruchus chrysomeloides) ist ein kleiner Verwandter des Hirschkäfers. Er wurde in Sachsen bisher nur in der hinteren Sächsischen Schweiz gefunden. Der Eichelrüssler (Curculio glandium) beeindruckt mit seinem fast körperlangen Rüssel. Fundort: NSG „Müglitzhang bei Schlottwitz“ (Osterzgebirge). Der früher recht häufige Goldlaufkäfer (Carabus auratus) lebt auf artenreichen Wiesen, Äckern und Ruderalflächen. Auf Grund der Intensivierung in der Landwirtschaft und den damit einhergehenden verstärkten Einsatz von Pestiziden wird er immer seltener. Fundort: Steinbruch westlich von Wilsdruff. Der Heldbock (Cerambyx cerdo) ist mit 4-5 cm Länge einer der größten heimischen Bockkäfer. Die Attacken der Hornissen an einer alten Eiche scheinen ihn nicht zu stören. Eigenartige „Sexpraktik“ beim Pappelblattkäfer (Melasoma populi): Während der Kopulation hat sich das Männchen in einen kleinen Blattkäfer der Gattung Phratora verbissen. Der seltene, nur ca. 1 cm kleine Bockkäfer Menesia bipunctata entwickelt sich in Faulbaum. Fundort: Moritzburger Wald nördlich von Dresden. Der seltene „Bäckerbock“ (Monochamus galloprovincialis) entwickelt sich v.a. in Kiefern. Fundort: Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bei Lieske. Der sehr seltene Monochamus saltuarius entwickelt sich v.a. in Fichten in naturnahen, authochthonen Nadelwäldern. Einziger Fundort in Sachsen: Hintere Sächsische Schweiz. Der auffällig, 2-3 cm große Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) wird auch vom Licht angelockt. Die engerlingsartige Larve des Nashornkäfers lebt in Kompost-, Rindenmulch- und Hackschnitzelhaufen. Sie zernagen Äste usw. und beschleunigen somit die Humusbildung von verholzten Gartenabfällen. Die seltene Käferart Peltis (= Ostoma) ferruginea lebt unter verpilzter Rinde von Buchen und Fichten in naturnahen Berg-Mischwäldern und ähnelt einer Kellerassel. Fundort: Hintere Sächsische Schweiz. Der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) breitet sich seit 20 Jahren überall aus. Fundort: Coswig zwischen Radebeul und Meißen. Der vereinzelt vorkommende Laufkäfer Panagaeus cruxmajor hat eine auffällige Färbung und einen markanten, chemischen Geruch. Fundort: Triebischtal unterhalb Helbigsdorf, Nähe Dietrichmühle. Der Marmorierte Goldkäfer (Protaetia marmorata) entwickelt sich im Mulm von Baumhöhlen. Die Larven bauen sich einen Kokon in dem die Verpuppung stattfindet. Die Käfer schlüpfen im Sommer und bleiben meist an ihren Brutbäumen. Den ziemlich seltenen Pycnomerus terebrosus kann man meist nur unter der Rinde sehr alter Laubbäume finden. Fundort: FND „Riesenbuche“ am Elbhang bei Cossebaude westlich von Dresden. Den recht seltenen Rothaarbock (Pyrrhidium sanguineum) kann man im Frühjahr auf frisch geschlagenem, besonnten Eichenholz finden. Fundort: NSG „Müglitzhang bei Schlottwitz“ (Osterzgebirge). Die zur Familie der Aaskäfer gehörende Rote Silphe (Oiceoptoma thoracica) hat einen auffällig rötlichen Halsschild und wurde von einer Stinkmorchel angelockt. Der Leiterbock (Saperda scalaris) hat eine unverwechselbare Zeichnung und Färbung. Er entwickelt sich v.a. in Eiche. Fundort: Kleiner Winterberg Sächsische Schweiz. Der knapp 1,5 cm kleine Kopfhornschröter (Sinodendron cylindricum) ist ein kleiner Verwandter des Hirschkäfers und entwickelt sich meist am Stammfuß morscher Buchen. Den Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius) kann man im Frühjahr auf frischen Fichten- und Kiefernholzstapel finden. Er frisst Borkenkäfer und fällt oft der industriellen Forstwirtschaft zum Opfer, weil diese die Holzstapel begiftet. Den Bockkäfer (Xylotrechus rusticus) kann man erst seit wenigen Jahren häufiger bei uns finden. Allerdings sind sie auf Pappel- und Birkenstämmen gut getarnt und schwer zu entdecken.

Sonstige Insekten

Die Ameisenjungfer gehört zur Gruppe der Netzflügler. Die Larven sind die allseits bekannten Ameisenlöwen, die in sandigen Böden Trichter bauen, um hineinrutschende Ameisen zu fangen und auszusaugen. Fundort: Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bei Kreba-Neudorf. Das seltene Blaue Ordensband (Catocala fraxini) gehört zu den größten heimischen Nachtfaltern. Fundort: Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bei Kreba-Neudorf. Die Felsenspringer sind eine recht kleine, urtümliche Insektenordnung. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem ca. 1,5 cm langen, dicht beschuppten Tier um Machilis germanica. Fundort: Seidewitztal, Osterzgebirge. Der deutsche Name des recht unscheinbaren Nachtfalters (Cerura vinula) lautet Gabelschwanz, weil die Larve bizarre Anhänge am letzten Segment besitzt. Fundort: Kleinraschützer Heide westlich von Großenhain. Die Gebänderte Prachtlibelle (Caloperyx splendens) gehört zu den auffälligsten heimischen Libellenarten und sitzt hier zusammen mit einem Azurjungfern-Pärchen auf einer Mummel-Blüte. Fundort: Spreewald. Eine Grabwespe (Gattung Podalonia) hat eine Schmetterlingsraupe mit ihrem Giftstachel gelähmt und zieht sie gleich in ein vorbereitetes Erdloch, das sie nach der Eiablage verschließt. Die Larve ernährt sich dann von diesem „Frischfleischvorrat“. Die Grabwespe aus der Gattung Ectemnius versteckt ihre mit einem Giftstachel gelähmte Beute in löchriges Holz. Fundort: Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bei Hammerstadt westlich von Rietzschen. Tausende von Springschwänzen (Collembola) haben sich auf einer Pfütze „versammelt“. Fundort: Tharandter Wald. Die Plumpschrecke (Isophya kraussii), hier fotografiert im Blatterslebener Grund nordwestlich von Meißen, kommt v.a. auf Bergwiesen im Osterzgebirge vor. Eine Raubfliege (Gattung Laphris) saugt einen Scheinbockkäfer (Oedemera femorata) aus. Fundort: Uckermark bei Templin (Brandenburg). Die Schwarzkäferart Bolitophagus reticulatus kann regelmäßig an Zunderschwamm gefunden werden, hier zusammen mit Rindenwanzen der Gattung Aradus.

Der Schneckenkanker Ischyropsalis hellwigi ist recht markant und kräftig gebaut im Gegensatz zu den herkömmlichen Weberknechten mit ihren ganz dünnen Beinen. Die sehr seltene Art lebt in naturnahen, totholzreichen Laubmischwäldern. Das Tier auf dem Foto wurde in einer Bodenfalle gefangen und dann entsprechend der vermuteten Lebensweise präpariert. Fundort: Tharandt, Weißeritztalhänge. Die Stelzenwanze der Gattung Neides ist nur knapp 1 cm lang und sehr unscheinbar. Die Larven der Hornissenschwebfliege Voluzella zonaria entwickeln sich in Hornissennestern. Der martialische Name Waffenfliege wurde für diese für den Menschen harmlosen Tiere gewählt, weil sie am Halsschild markante Dornen tragen. Mit reichlich einem Zentimeter Körperlänge gehört diese Art aus der Gattung Stratyomis zu den größten und auffälligsten heimischen Vertretern dieser Fliegenfamilie. Die auffällig gefärbte Larve des Wolfsmilchschwärmers findet man nur noch sehr selten, weil die Fraßpflanze: Zypressenwolfsmilch durch Nährstoffeinträge und Flächenzerstörung als Folge der Intensivierung der Landwirtschaft fast überall verschwindet. Fundort: Ketzerbachtal nordwestlich Meißen.