Abb. 25_00: In der Baumhöhle wurde der seltene Schnellkäfer Crepidophorus mutilatus gefunden, der nach Müller et al. (2005) eine Urwald-Reliktart ist (Foto: N. Tamas). Es gibt bisher erst 5 Fundmeldungen aus Sachsen.
Im Rahmen des „Baumdenkmal-Projekts“, dass auf Initiative der Grünen Liga Dippoldiswalde in Kooperation mit der TU Dresden durchgeführt wird, soll neben Pilzen und Flechten auch die an alte Bäume gebundene Insektenfauna erforscht werden. Bezogen auf Gehölze bzw. waldbestockte Schutzgebiete eignen sich für eine naturschutzfachliche Bewertung die Holz- und Pilzkäfer aus bioindikatorischer Sicht besonders gut. Das Artenspektrum der xylobionten (an Holz gebundene) Käfer i.e.S. umfasst in Sachsen ca. 20% der aktuell nachgewiesenen Arten, d.h. etwa 900 Spezies aus fast allen der mehr als 100 Käferfamilien. Neben den „echten“ Holzkäfern, d.h. solche, deren Entwicklung direkt im Holz oder unter der Rinde erfolgt, gehören hierzu auch Arten, die an Pilzen leben, die auf Holz wachsen sowie Arten, die an Baumhöhlen, ausfließenden Baumsaft oder Dendrothelmen gebunden sind, wobei diese mannigfaltige ökologische Gruppe folgendermaßen weitgefächert definiert werden kann: Zur Gruppe der xylobionten Käfer zählen alle Arten, deren Entwicklung in lebenden, absterbenden und toten Bäumen und verholzten Sträuchern erfolgt bzw. die als Larven und (oder) Imagines an oder in Holz, Baumpilzen, ausfließendem Baumsaft, in Baumhöhlen bzw. im Mulm, in Nestern baumhöhlenbrütender Vogelarten sowie auf oder unter der Rinde der Bäume leben und direkt oder indirekt an diese Strukturen gebunden sind, einschließlich der räuberischen Arten, die anderen „echten Holzinsekten“ nachstellen und der Parasitoide, Kommensalen und Symbionten, die Holzinsekten als Wirtsarten benötigen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Gruppe von totholzaffinen Arten, die zwar regelmäßig an den vielgestaltigen Totholzstrukturen gefunden werden, aber nicht ausschließlich dort vorkommen, sondern wie z. B. viele Pilzkäferarten auch an Bodenpilzen oder sonstigem verschimmelten Material vorkommen. Diese Gruppe sogenannter fakultativer Xylobionter umfasst bei uns in Sachsen weitere ca. 400 Käferarten. Die regelmäßig im Holz bzw. unter der Rinde überwinternden Arten bleiben unberücksichtigt, wenngleich sie eigentlich auch mit zur Gruppe der xylobionten Käfer i. w. S. gezählt werden können. Beispielsweise überwintern die laut Bundesartenschutzverordnung als „gesetzlich besonders geschützt“ eingestuften Laufkäferarten der Gattung Carabus gern in morschen, hohlen Baumstümpfen. Insofern werden mit dem Stubbenfräsen Teil-Lebensräume geschützter Arten zerstört.
Laut der Verordnung zum Schutz von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung – BArtSchV) gibt es etwa 200 auch in Sachsen vorkommende xylobionte Käferarten, die als „besonders geschützt“ oder „streng geschützt“ gelten, darunter fast alle Pracht-, Rosen- und Gold-, Hirsch-, sowie Bockkäferarten (Buprestidae, Cetonia und Protaetia, Lucanidae sowie Cerambycidae). Eine große naturschutzrechtliche Bedeutung kann für vier heimische xylobionte Käferarten hervorgehoben werden, weil sie als sogenannte FFH-Arten europarechtlich geschützt sind: der Juchtenkäfer oder Eremit (Osmoderma eremita) sowie der Hirschkäfer (Lucanus cervus), der Heldbock (Cerambyx cerdo) und der Scharlachkäfer (Cucujus cinnabarinus).
Für die meisten Holz- und Pilzkäferarten gibt es keine sächsische Rote Liste. Bisher liegt lediglich eine Fassung für die Bockkäfer vor (Klausnitzer & Stegner 2018), die allerdings aktuellere Funddaten bzw. das Wissen regional tätiger Entomologen unzureichend berücksichtigt und damit faunistische Veränderungen der vergangenen 20 Jahre kaum abbildet. Zudem liegt eine sächsische Rote Liste der Blatthorn- und Hirschkäfer (Klausnitzer 1995) vor, die ebenfalls aktualisiert werden müsste. Einige dieser Blatthorn- und Hirschkäfer gehören zur ökologischen Gruppe der echten Holzkäfer und sind von großer ökologischer und naturschutzfachlicher Bedeutung.
In den vergangenen 20 Jahren scheinen sich die faunistischen Kenntnisse offenbar etwas verbessert zu haben. Vor allem auf Grund der vielen Untersuchungen für die FFH-Managementpläne und Neuausweisungen für Schutzgebiete gab es viele Erfassungen, vor allem von bekannteren Insektengruppen, beispielsweise Tagfalter, Heuschrecken und Libellen. Zudem lassen sich im Zuge der Digitalisierung bzw. mit Hilfe von Datenbanken sowie Internetforen heutzutage relativ schnell Funddaten zusammenstellen und filtern. Dennoch gibt es ein recht fragmentarisches Wissen über die Verbreitung und die Vorkommen von weniger bekannten Insektengruppen, zumal es kaum noch Fachleute mit dem entsprechenden Spezialwissen über Taxonomie und Ökologie der Arten gibt und jüngere Entomologen fehlen. Besonders bei unscheinbaren Gruppen wie xylobionte Käfer, die nur selten im Fokus der Öffentlichkeit stehen, werden erhebliche Kenntnisdefizite deutlich. In den Medien ist höchstens mal von Schädlingen wie dem „Borkenkäfer“ die Rede, wobei eigentlich nur der Buchdrucker (Ips typographus) und/ oder der Zwölfzähnige Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus) sowie der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) gemeint sind, aber weitestgehend unbekannt ist, dass es bei uns ca. 80 verschiedene Borkenkäferarten, darunter auch gefährdete und vom Aussterben bedrohte Arten gibt und der tatsächliche Schaden primär vom Menschen bzw. auf Grund forstpolitischer und -wirtschaftlicher Inkompetenz verursacht wurde und wird, indem die falschen Baumarten als instabile Monokulturen auf nicht geeigneten Standorten gepflanzt wurden und wegen falschen und weder naturschonenden noch wirklich nachhaltigen Bewirtschaftungsformen das natürliche Gleichgewicht im Wald zerstört und die Anfälligkeit der Bäume gegenüber Umweltextremen und Kalamitäten erst verursacht bzw. deutlich verstärkt wird. Konkret soll hier beispielsweise die immer stärkere Umformung und Vereinheitlichung der kleinparzellierten Forstplantagen genannt werden, um den Einsatz überdimensionierter Technik, wie Harvester immer flächendeckender zu etablieren. Auch der Pestizideinsatz muss genannt werden, wobei ökologische Gesetzmäßigkeiten, wie der 4jährige Massenwechsel ignoriert werden und alles tot gespritzt wird, auch die Gegenspieler von gradationsfreudigen „Problemarten“, sodass sich kein Antagonistenpotenzial und ökologisches Gleichgewicht aufbauen kann. Eine weitere Schädigung des Waldes durch fragwürdiges forstliches Handeln ist z.B. der Einsatz von begifteten Netzen, die über Holzstapel gespannt werden, wobei alle Insekten, auch Nützlinge und gesetzlich geschützte Arten, die in Kontakt mit diesen Netzen kommen, absterben und dies auch noch als „ökologischer Waldschutz“ propagiert wird. Als überaus problematisch und aus Sicht der heimischen Ökosysteme gefährlich muss die zunehmende Etablierung fremdländischer, außereuropäischer Baumarten angeprangert werden, die angeblich toleranter gegen die anthropogen verursachten Klimaveränderungen sein sollen, jedoch keinerlei Bezug zum heimischen Nahrungskettengefüge und ökologischen Nischen sowie Artenspektrum besitzen. Wie in der Vergangenheit schon mehrfach passiert, kann es zu katastrophalen Folgen kommen, wenn mit dem Pflanzgut fremdländische Arten mit eingeschleppt werden, die sich invasiv ausbreiten, weil es hier keine natürlichen Gegenspieler gibt. Die fachliche Kompetenz von Forstleuten, die so etwas vertreten, muss zu Recht in Frage gestellt werden!
Zur Erfassung der xylobionten Käferfauna ist von April bis September 2022 ein sogenannter Lufteklektor (Baumkronen-Fensterfalle) installiert worden, der alle 4 Wochen geleert wurde (Abb. 1 und 2) und mit Hilfe der „Bigshot-Technik“, wie sie beim Baumseilklettern eingesetzt wird an einen Kronenast in ca. 15 m Höhe positioniert wurde. Zusätzlich kam ein Baumhöhlen-Eklektor zum Einsatz, der die gleiche Bauweise wie der Lufteklektor hat, aber wesentlich kleiner ist, sodass er durch die ca. 30 cm große Baumhöhlenöffnung passt, die sich in 3 m Höhe befindet. Das Fangmaterial wurde im Labor mit Hilfe einer Lupenlampe und eines Stereomikroskops ausgelesen, wobei alle Käfer separiert und in 70%igem Alkohol konserviert wurden. Zusätzlich sind alles Wildbienen und Grabwespen, die zufällig in die Falle geraten sind, extra ausgelesen und ebenfalls in 70%igem Alkohol konserviert worden, um sie den Oberlausitzer Hymenopteren-Experten Dr. Andreas Scholz und Wolf-Harald Liebig zur Verfügung zu stellen. Weitere markante Beifänge wie Raubfliegen werden an den Dresden Spezialisten Tommy Kästner weiter gereicht und Zikaden an die Expertin Frau Dr. Sabine Walter. Zur Bestimmung der Käfer dient ein Stereomikroskops mit 40facher Vergrößerung. Vielfach können die Käfer nur durch Genitalpräparation exakt bis zur Art bestimmt werden. Manche besonders schwer bestimmbare Arten werden von anderen Spezialisten überprüft, oder sie müssen mit Sammlungsmaterial aus dem Senckenberg Tierkundemuseum Dresden verglichen werden.
Abb. 25_01: Lufteklektor in ca. 15 m Höhe an einem Starkast mit hohlen und rindenlosen Partien
Abb. 25_02: Große Stammhöhle in 3 m mit ca. 30 cm Öffnungsdurchmesser und 50 cm tief. Höhlenboden: rotbraunem Mulm
Abb. 25_03: Einsetzen des Baumhöhlen-Eklektors in die große Stammhöhle der Ess-Kastanie
Abb. 25_04: Ende August war der Baumhöhlen-Eklektor komplett von einem Schwefelporling eingewachsen und musste mühsam herausgeschnitten werden
Abb. 25_05: Position der Ess-Kastanie (Geografische Koordinaten: 50°58’54.7“N, 13°34’38.0“E)
Insgesamt konnten 103 Käferarten nachgewiesen werden, von denen 78 Arten als Xylobionte i.w.S. gelten (Tab. 25_1), darunter zwei laut Bundesartenschutzverordnung „gesetzlich besonders geschützte“ Arten: der Metallische Scheibenbock (Callidium aeneum) (Abb. 25_06) und der Marmorierte Goldkäfer (Protaetia marmorata) (Abb. 25_07.
Abb. 25_06: Metallischer Scheibenbock (Callidium aeneum) (Foto: Sica)
Abb. 25_07: Marmorierter Goldkäfer (Protaetia marmorata) (Foto: J. Lorenz)
14 Arten und damit knapp 14 % des Artenspektrum steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Deutschlands (2022), darunter 6 „gefährdete“ und 2 „stark gefährdete“ Arten sowie 3 Arten, bei denen eine Gefährdung anzunehmen, eine genaue Einstufung aber nicht erfolgt ist; weiterhin 2 Arten, die in der „Vorwarnliste“ stehen und eine Art, bei der die Datenlage so niedrig sein soll, dass keine Gefährdungseinstufung vorgenommen wurde.
Als (aus sächsischer Sicht) große faunistische Besonderheit kann der Fund des Kurzflüglers Hapalaraea pygmaea (Abb. 25_08) hervorgehoben werden. Von dieser Art gab es bisher nur eine sehr alte Fundmitteilung um 1850, bezeichnenderweise mit dem Fundort Tharandt, gesammelt von Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter (1820–1880), einem Zoologen und Entomologen, der Mitte des vorvorigen Jahrhunderts u.a. in Bautzen, Dresden und Leipzig tätig war und wahrscheinlich auch der damaligen Königlichen Forstakademie in Tharandt einen Besuch abstattete (Quelle der Fundmeldung: Horion 1963 nach mündlichen Hinweisen des Staphyliniden-Experten Herrn Jürgen Vogel aus Görlitz, dem an dieser Stelle herzlich gedankt sei). Insofern handelt es sich um einen Wiederfund in Sachsen dieser wahrscheinlich sehr seltenen Art nach 170 Jahren.
Abb. 25_08: Zwerg-Rinden-Flachhalbflügler Hapalaraea pygmaea (Foto: Udo Schmidt)
Eine weitere seltene Kurzflüglerart soll an dieser Stelle genannt werden, von der es aus Sachsen bisher erst 2 Fundmeldungen gibt: Phloeonomus minimus (Abb. 25_09). Beide Kurzflüglerarten haben wahrscheinlich eine engere Bindung an Mulmhöhlen.
Abb. 25_09: Winziger Rinden-Flachhalbflügler Phloeonomus minimus (Foto: http://coleonet.de, Arved Lompe?)
Da in der Mulmhöhle im August ein großer Schwefelporling wuchs, war dies ein idealer Lebensraum für an Pilze gebundene Käferarten, wie beispielsweise der ziemlich seltene Kurzflügler Carphacis striatus (Abb. 25_10) und der Düsterkäfer Eustrophus dermestoides (Abb. 25_11). Die zuletzt genannte Art gilt, ebenso wie die auf der ersten Seite (Abb. 25_00) abgebildete Schnellkäferart Crepidophorus mutilatus nach Müller et al. (2005) als Urwaldreliktart, d.h. sie haben eine enge Bindung an Altholzstrukturen mit einer langen Biotoptradition.
Abb. 25_10: Gestreifter Schwamm-Kegelhalbflügler Carphacis striatus (Foto: Lec Borowiec)
Abb. 25_11: Dornhals-Düsterkäfer Eustrophus dermestoides (Foto: Erwin Holzer)
Weitere bemerkenswerte, nur 2 mm kleine Arten sind u.a. der zur Familie Ameisenkäfer (Scydmaenidae) gehörende Euconnus claviger (Abb. 25_12) sowie der zu den Kurzflüglern bzw. Palpenkäfern gehörenden Euplectus kirbii (Abb. 25_13).
Abb. 25_12: Ameisenkäfer Euconnus claviger (Foto: Lec Borowiec)
Abb. 25_13: Palpenkäfer Euplectus kirbii kirbii (Foto: John Waters)
Von den folgenden Arten liegen ebenfalls nur wenige Fundmeldungen aus Sachsen vor, sodass von einer gewissen Seltenheit auszugehen ist. Der Knopfkäfer Laricobius erichsonii (Abb. 25_14) soll vor allem in montanen Nadelwäldern vorkommen und als Vertilger von Nadelholzläusen (Dreyfusia, Pineus) sehr nützlich sein (Lohse 1979 in: Freude, Harde, Lohse (1964-84)). Die Larven der Schnellkäferart Ampedus erythrogonus (Abb. 25_15) entwickeln sich ebenso wie der Rüsselkäfer Dryophthorus corticalis (Abb. 16) unter der Rinde von morschen Laub- und Nadelbäumen.
Abb. 25_14: Gelbbrauner Lärchenkäfer Laricobius erichsonii (Foto: John Waters)
Abb. 25_15: Gelbrotbeiniger Schnellkäfer Ampedus erythrogonus (Foto: Josef Hlasek)
Abb. 25_16: Enghalsiger Rindenrüssler Dryophthorus corticalis (Foto: Poul Ulrik)
Die meist recht skurrilen deutschen Namen stammen aus der alten Roten Liste der gefährdeten Käfer Deutschlands und haben sich nicht etabliert (Geiser 1998). Selbst bei den deutschen Bezeichnungen der Käferfamilien gibt es unterschiedliche Auffassungen, zumal sich die Taxonomie schneller ändert als die Umgangssprache, was ja auch an anderer Stelle problematisch ist, wenn Sprachregelungen „von oben verordnet werden“.
Tab. 25_1:
Nach Schmidl & Bussler (2004) gelten 6 Arten als sogenannte „Indikatorarten“, d.h. sie besitzen eine große ökologische und bioindikatorische Relevanz und unterstreichen den hohen naturschutzfachlichen Wert des Höhlenbaumes (Tab. 25_2, Spalte „IA“) und 26 Arten werden von diesen Autoren als sogenannte LÖR-Arten gelistet, d.h. sie sollen LandschaftsÖkologisch Relevant bzw. für Planungen/ Bewertungen ausreichend sein, obwohl sie nur etwa die Hälfte des xylobionten Artenspektrums ausmachen. In der Begründung für die Reduktion der zu bearbeitenden xylobionten Käferfamilien führen die Autoren u.a. die schwierige Determination an sowie unzureichende Kenntnisse zur Ökologie. Diese Einschränkung ist umstritten und wird nicht von allen Koleopterologen und Gutachtern befürwortet. Bezogen auf diese Untersuchung wären zwei Drittel der nachgewiesenen Arten unberücksichtigt geblieben, u.a. die faunistisch bedeutsamen Funde bei den Kurzflüglern.
Tab. 25_2:
12 der 103 nachgewiesenen Arten sind an Nadelholz gebunden und entwickeln sich definitiv nicht auf der Ess-Kastanie. Sie stammen aus der näheren Umgebung, wo es viele Koniferen gibt. Unweit der Ess-Kastanie wurde an einem abgestorbenen Thuja-Strauch Bohrlöcher eines Borkenkäfers entdeckt und nach Ablösen der Rinde Fraßgänge entdeckt sowie mehrere Exemplare von Phloeosinus thujae (Abb. 17) gefunden und somit nach Klausnitzer et al. (2009) erst der zweite Nachweis dieser Borkenkäferart in Sachsen.
Abb. 25_17: Lebensbaum-Borkenkäfer Phloeosinus tujae (Foto: Udo Schmidt)
Die Ess-Kastanie im Forstbotanischen Garten Tharandt ist ein markanter, alter Höhlenbaum, der eine große, mit Mulm gefüllten Stammhöhle sowie weitere rindenlosen, hohlen Stamm- und Starkastpartien aufweist und deshalb laut §21 SächsNatSchG als „geschützter Biotop“ eingestuft werden kann. Der Baum hat aus entomofaunistischer Sicht eine große Bedeutung und kann als essentielles Refugium mehrerer seltener, gefährdeter und gesetzlich geschützter xylobionter Käferarten eingestuft werden. Es besteht eine überaus hohe Schutzwürdigkeit.