Anfang des 20. Jahrhunderts wurden ca. 7.800 ha des vormals recht dünn besiedelten Gebiets der Königsbrücker Heide zum Truppenübungsplatz erklärt. In der ertragarmen Gegend mit vorwiegend sandigen Böden sind sieben Dörfer „geschliffen“ worden, und bis Anfang der 1990er Jahre diente es als militärisches Schieß-, Übungs- und Ausbildungsgelände (SMUL 2008). Im Sperrgebiet gab es durch die militärischen Aktivitäten große offene Heideflächen und wenig Wald. Die Vegetation wurde quasi in einem frühen Sukzessionsstadium gehalten. Dennoch sind auch Bereiche mit einer relativ geringen anthropogen beeinflussten Naturentwicklung erhalten geblieben. Beispielsweise konnten die zwei größeren Fließgewässer Pulsnitz und Otterbach einschließlich ihrer Zuflüsse ohne Begradigungen und Uferverbau oder Nährstoffeinträge durch Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen und Erosion ungestört und relativ naturnah durchs Gebiet fließen. Weil keine land- und forstwirtschaftliche (Über-)Nutzung wie in der „Normallandschaft“ stattfand, hielten sich auch die negativen Auswirkungen auf die Natur in Grenzen. In den vergangenen 30 Jahren bzw. seit der Unterschutzstellung war es nicht möglich, die Käferfauna der Königsbrücker Heide zu erforschen, weil es augenscheinlich persönliche und administrative Animositäten gab sowie wahrscheinlich auch teilweise vorgeschobene Bedenken wegen der angeblich flächendeckenden Munitionsbelastung und damit ein striktes Betretungsverbot. Dem widerspricht die Tatsache, dass Studenten der Hochschule Bernburg dort mehrere Jahre beispielsweise faunistische Erfassungen zur Laufkäferfauna durchführen durften. Seit kurzem wurde es mit freundlicher Unterstützung des neuen Mitarbeiters Herrn Dr. Torsten Bittner jedoch möglich, unter strengen Auflagen und quasi unter Beaufsichtigung durch ortskundige Angestellte von Sachsenforst in ausgewählten Gebieten eine fachlich fundierte faunistische Erforschung auf freizeitentomologischer Basis zu beginnen. Erste Ergebnisse über die wasserbewohnende Käferfauna sind bereits publiziert worden (Jäger 2024). Hier sollen nun weiter Ergebnisse aus eigenen Untersuchungen aus dem Untersuchungsjahr 2023 vorgestellt werden, wobei überwiegend die nichtaquatische Käferfauna betrachtet wird und sich die Erfassungen auf den südwestlichen Teil der Königsbrücker Heide konzentrierten.
Um ein möglichst breites Spektrum der tatsächlich vorhandenen nichtaquatischen Käferarten des Gebiets nachweisen zu können, kamen mehrere Fangmethoden zum Einsatz, z.B. Fensterkreuzfallen (Abb. 30_01) und Lichtfang (Abb. 30_02, 03 und 04) sowie Handfänge mit Streifsack und einer speziellen Klopfschale (Abb. 30_05). Folgende Begehungstermin fanden 2023 statt:
24.05.2023: Handfänge und Installation von drei Lufteklektoren
30.05.2023: Handfänge Umg. Bohraer Wasser und südliche Pulsnitz-Aue
20.06.2023: Handfänge + 1. Leerung Lufteklektoren + 1. Lichtfang Wiesen westl. Bohraer Wasser
10.07.2023: Handfänge + 2. Lichtfang Umg. Königshöhe
27.07.2023: Handfänge + 2. Leerung Lufteklektoren
18.08.2023: Handfänge + 3. Lichtfang Umg. Flugfeld
23.08.2023: Handfänge + 3. Leerung Lufteklektoren + 4. Lichtfang Umg. Pulsnitzaue (Süd)
25.10.2023: Handfänge + 4. Leerung und Abbau der Lufteklektoren
19.12.2023: Handfänge Umgebung Bohraer Wasser und Tännichtbach-Aue
Bei den drei Kreuzfensterfallen handelt es sich um Kunststoffkonstruktionen mit 50 cm Höhe und 25 cm Breite, die in Baumkronen gehängt und alle 4 Wochen geleert wurden.
Kiefer auf Waldbrandfläche Nähe Bohraer Wasser (51°17'42.6"N 13°50'54.1"E)
Eiche in ehem. Siedlung Krakau (51°18'46.4"N 13°50'43.0"E)
Zitterpappel in der Tännichtbach-Aue (51°19'37.5"N 13°50'37.9"E)
Alle Arten, die zweifelsfrei im Gelände identifiziert werden konnten, wurden notiert und wieder freigelassen. Das Fangmaterial aus den Fallen wurde im Labor mit Hilfe einer Lupenlampe und eines Stereomikroskops ausgelesen, wobei alle Käfer separiert und in 70%igem Alkohol konserviert wurden. Zusätzlich wurden alles Wildbienen und Grabwespen, Raubfliegen sowie Wanzen und Zikaden, die zufällig in die Fallen geraten sind, extra ausgelesen und ebenfalls in 70%igem Alkohol konserviert, um sie den Hymenopteren-Experten Dr. Andreas Scholz und Wolf-Harald Liebig und weiteren Spezialisten, wie Tommy Kästner aus Dresden sowie Michael Münch aus Chemnitz und Frau Dr. Sabine Walter aus Kurort Hartha zur Verfügung zu stellen.
Abb. 30-01: Fensterkreuzfalle an einer Kiefer, die durch einen lokalen, kleinen Waldbrand geschädigt wurde und frisch abgestorben ist.
Abb. 30-02: Ronny Gutzeit, Olaf Jäger und der Autor (v. li. n. re.) beim „klassischen“ Lichtfang mit weißem Tuch, wo eine 250 W Mischlichtlampe installiert war.
Abb. 30-03: Als zweite Lichtfangmethode kam ein sogenannter Leuchtturm zum Einsatz, der möglichst abseits von obiger Lichtquelle aber dennoch in der Nähe aufgebaut wurde. Als Lichtquelle dienen zwei akkubetriebene Leuchtstoffröhren, (15 W Schwarzlicht + 15 W superaktinisch).
Abb. 30-04: Zusätzlich wurde eine mit „Ento-LED“ bestückte Fensterkreuzfalle installiert, die während des Lichtfanges, d.h. für ca. 3 bis 4 Stunden in die Krone eines Baumes gehängt wurde. Es kam eine powerbankbetriebene LED-Einheit (1,1 W „LepiLED“) zum Einsatz.
Abb. 30-05: „Klopfschale“ aus Kunststoff, mit dem man u.a. auch verpilztes Holz, Rinde und Äste abkehren kann, um die dort verborgenen, meist winzig kleinen Käfer zu erfassen, die man auf der hellen Fläche besser sieht.
Insgesamt konnten durch die eigenen Erfassungen 589 Käferarten nachgewiesen werden (+ 2 Arten die hier mit genannt/ aufgelistet werden, aber von O. Jäger (Leiestes seminiger) und R. Gutzeit (Cucujus cinnaberinus) gefunden wurden). Als größte faunistische Besonderheiten der 2023er Erfassungen können je ein Erstnachweis für die Käferfauna Sachsens bzw. Oberlausitz hervorgehoben werden: Vom Schwammkäfer Orthocis reflexicollis (Abb. 30_06) wurden zwei männliche Exemplare im Lufteklektor gefunden, der an der Zitterpappel in der Tännichtbach-Aue hing und der Pilzkäfer Triplax lepida (Abb. 30_07) konnte in der Nähe des Lufteklektorstandorts „Eiche“ an einem Baumpilz nachgewiesen werden. Im Folgenden gibt es von einigen der faunistischen Besonderheiten Erläuterungen zu den Fundumständen und zum bisherigen Kenntnisstand der Verbreitung. Die abgebildeten Fundmeldungskarten stammen aus dem ehrenamtlich betriebenen Portal „www.coleoweb.de“. Für das Mitteilen und aktualisieren von Funddaten gibt es für jedes Bundesland mindestens einen Verantwortlichen. Dieser ist auf die Übermittlung von Funddaten der aktiven Entomologen angewiesen. Da dies nicht immer sofort erfolgt, sind auch die Fundpunktkarten nicht immer auf dem aktuellen Stand. Sie spiegeln aber dennoch recht gut die Verbreitungssituation wider. Die Diskrepanz bezüglich Aktualisierungen ist aus den folgenden Abbildungen manchmal ersichtlich, wenn beispielsweise noch keine blauen Quadrate zu sehen sind, aber die Neu- bzw. Wiederfunden für die sächsische Käferfauna genannt werden.
Abb. 30-06: Zwei Männchen der Schwammkäferart Orthocis reflexicollis wurden im Juni 2023 im Südwesten der Königsbrücker Heide im Lufteklektor gefangen, der an einer abgestorbenen Zitterpappel hing. Es ist der erste Nachweis dieser Art in Sachsen. Im Mai 2024 konnte die Art auch im NSG „Prießnitz“ in Westsachsen bei Frohburg gefunden werden.
Abb. 30-07: Zwei Exemplare der Pilzkäferart Triplax lepida wurden im August 2023 im Südwesten der Königsbrücker Heide an Baumpilzen gefunden. Nach www.coleoweb.de gab es nur wenige Fundmeldungen aus Nord-/Westsachsen und nun zum ersten Mal auch aus Ostsachsen bzw. der Oberlausitz (siehe auch Lorenz 2024).
Abb. 30-08: Mehrere Exemplare der Plattkäferart Cryptolestes spartii wurden von Mai bis Juli 2023 an verschiedenen Stellen im Südwesten der Königsbrücker Heide gefunden, indem Ginsterbüsche mit relativ frisch abgestorbenen Ästen abgeklopft wurden. Bisher gab es nur eine Fundmeldung aus Sachsen von E. Jantke, der die Art aus Clematis-Ästen gezüchtet hat (siehe auch Lorenz 2024).
Abb. 30-09: Zur Winterexkursion am 19.12.2023 fand Kollege Ronny Gutzeit ein Exemplar des Scharlachkäfers unter der Rinde der mittlerweile umgebrochenen Zitterpappel, an der vom Mai-Oktober 2023 der Lufteklektor hing. Nachdem die Art im Januar 2022 von Frank Bittrich in Dresden erstmals in Sachsen nachgewiesen wurde, ist dies nun der zweite Fund. Mittlerweile gibt es eine dritte Fundmeldung (Bittrich 2024).
Abb. 30-10: Am 30.5.2023 konnte der Laufkäfer Bembidion litorale am sandigen Ufer des Flüsschens Pulsnitz gefunden werden, zusammen mit Omophron limbatum. Nach bisherigem Kenntnisstand handelt es sich um den einzigen aktuell bekannten Fundort dieser Art in Sachsen und eine Bestätigung des Vorkommens, das etwa 20 Jahre zuvor festgestellt und publiziert wurde (Böckelmann et al. 2007).
Abb. 30-11: Am 10.7.2023 konnte der Laufkäfer Harpalus tenebrosus beim Lichtfang (speziell mit dem Lufteklektor, der mit einer Ento-LED bestückt war) auf der „Königshöhe“ im südöstlichen Teil der Königsbrücker Heide angelockt werden, was als Erstnachweis für die Käferfauna der Oberlausitz eingestuft werden kann. Seit 2019 hat der Autor diese Art mehrfach in Dresden, Löthain und Coswig bei Radebeul nachweisen können, vorwiegend beim Lichtfang. Vorher gab es nur einen Nachweis von 2001 aus Bodenfallen in einem Steinbruch östlich von Pirna.
Abb. 30-12: Am 20.6. und 18.8.2023 konnte je ein Exemplar des seltenen Kurzflüglers Manda mandibularis per Lichtfang nachgewiesen werden. Bisher gibt es erst wenige Funde in Sachsen, beispielsweise von 2007 aus dem Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bei Koblenz und von 2021 aus dem Teichgebiet Niederspree östlich Rietschen sowie von 2022 aus dem NSG „Eschefelder Teiche“ bei Frohburg (Westsachsen) (alle leg., det. et coll. J. Lorenz).
Abb. 30-13: Im August 2023 konnte ein Exemplar des seltenen Schnellkäfers Drapetes mordelloides im Lufteklektor nachgewiesen werden, der an einer Zitterpappel in der Tännichtbachaue im Südwesten der Königsbrücker Heide hing. Bisher gibt es erst wenige Fundmeldungen aus Sachsen, beispielsweise die eigenen von 2005 aus dem NSG „Weißeritztalhänge“ im Osterzgebirge bei Tharandt und 2011 im NSG „Gröditzer Skala“ bei Weißenberg in der Oberlausitz sowie 2016 in Löthain bei Meißen.
Abb. 30-14: Im März 2023 konnte Kollege Olaf Jäger diese Art im weichen, verpilzten Holz einer umgebrochenen Zitterpappel finden. Bisher waren aus Sachsen erst wenige Nachweise bekannt. Nach dem Erstfund bei Freital aus dem Jahr 2005 in Borkenkäfer-Pheromonfallen (siehe Lorenz 2007) gibt es einen eigenen Nachweis von 2011 aus Dresden (Lufteklektor an Totholz-Lagerplatz aus Lindenstämmen) und Funde von 2011/ 2012 aus der östlichen Oberlausitz bei Großschönau (leg. Max Sieber) sowie einen weiteren eigenen Fund von 2020 im FND „Die Hölle“ bei Ostro (Westlausitz). Mittlerweile ist ein Nachweis aus Chemnitz publiziert worden (Peschel & Petzold 2024).
Abb. 30-15: Im Juni 2023 wurde ein Exemplar des seltenen Marienkäfers Calvia quindecimguttata per Lichtfang im auf einer Wiese am Bohraer Wasser im Süden der Königsbrücker Heide angelockt. Bisher sind relativ wenige Funde aus Sachsen bekannt. Bei Veröffentlichung des Verzeichnisses der Käfer Deutschlands (Köhler & Klausnitzer 1998) gab es aus Sachsen nur alte Fundmeldungen, die mehr als 50 Jahre zurück lagen. 2011 gelang mir dann der Wiederfund im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet in Lieske bei Uhyst. In den Jahren 2012 und 2021 gab es weitere eigene Nachweise im Teichgebiet Niederspree (östliche Oberlausitz) – alle per Lichtfang und einen weiteren Fund bei Rietschen meldet Richter (2019).
Abb. 30-16: Am 30. Mai 2023 wurde ein Exemplar des Scheinbockkäfers Oedemera croceicollis in der Bachaue des Bohraer Wassers im Südwesten der Königsbrücker Heide gefunden. Der Erstnachweis für Sachsen gelang 2008 im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bei Koblenz. Aus dem Jahr 2015 gibt es nach Klausnitzer et al. 2018 eine Fundmeldung von W. Richter aus Rietschen (östliche Oberlausitz)). Im Juni 2023 konnte ich die Art am Muldeufer in Nossen finden und Anfang Juni 2024 dann mehrere Exemplare auf Feuchtwiesen am Südufer des Dippelsdorfer Teiches südlich von Moritzburg.
Abb. 30-17: Am 18. August 2023 wurde im südwestlichen Teil der Königsbrücker Heide ein Exemplar des relativ seltenen Erdkäfers Trox hispidus im Lufteklektor gefangen, der während des 3stündigen Lichtfanges mit einer Ento-LED bestückt war. Weitere Fundmeldungen sind mir beispielsweise von 2022 an Wolfslosung aus dem Dubringer Moor bekannt (in lit. T. Kästner) sowie an einem Waschbär-Kadaver im NSG „Prießnitz“ östlich von Frohburg (Westsachsen) (in lit. A. Weigel).
Abb. 30-18: Im Juni, Juli und August 2023 wurden jeweils ein Exemplar des Großen Goldkäfers (Protaetia speciosissima) im südlichen Teil der Königsbrücker Heide bzw. im Bereich der ehemaligen Siedlung Krakau im Lufteklektor gefunden. Laut den Fundmeldungen im www.coleoweb.de gibt es in Deutschland zwei Verbreitungsschwerpunkte - einerseits im Südwesten und andererseits im Nordosten. In Sachsen konzentrieren sich die Vorkommen auf den Nordrand, wobei es im Nordwesten bzw. dem Leipziger Raum sowie im Nordosten bzw. um Weißwasser und entlang der Neiße-Aue mehrere Vorkommen gibt. Die Nachweise in der Königsbrücker Heide „schließen quasi die Nachweislücke“. Da es im Gebiet kaum Höhlenbäume und erst recht nicht Alt-Eichen mit Höhlen gibt, kann vermutet werden, dass die Population in den vergangenen 120 Jahren seit der Zwangsräumung der Siedlung dort überdauert hat.
Abb. 30-19: Im Juni 2023 wurden fünf Exemplare vom Gelbrandigen Kugelhalsbock (Acmaeops marginatus) im Lufteklektor gefangen, der an der frisch abgestorbenen Kiefer hing. Bisher gibt es nur wenige aktuelle Fundmeldungen aus Sachsen.
Abb. 30-20: Im Juni 2023 wurde ein Exemplar vom Schwarzen Tiefaugenbock (Cortodera femorata) im Lufteklektor gefangen, der an der frisch abgestorbenen Kiefer hing. Bisher gibt es nur wenige aktuelle Fundmeldungen aus Sachsen.
Abb. 30-21: Mehrere Exemplare der Borkenkäferart Phloeotribus rhododactylus wurden von Mai bis Juli 2023 an verschiedenen Stellen im Südwesten der Königsbrücker Heide gefunden, indem Ginsterbüsche mit relativ frisch abgestorbenen Ästen abgeklopft wurden, zusammen mit der oben erwähnten Plattkäferart Cryptolestes spartii, die den Borkenkäfer und/oder dessen Brut fressen soll. Bisher lagen aus Sachsen nur Funde aus der Kleinraschützer Heide bei Großenhain vor, ebenfalls ein ehemaliger Truppenübungsplatz mit größeren Ginstervorkommen (Jäger et al. 2014/2015). Dort konnte der Plattkäfer allerdings nicht gefunden werden.
Abb. 30-22: Am 20.6.2023 konnte ein Exemplar der Rüsselkäferart Rhyncolus elongatus im südwestlichen Teil der Königsbrücker Heide gefunden werden. Bisher konnte ich die Art seit 2006 in der Sächsischen Schweiz regelmäßig und in großer Zahl finden sowie 2020 im FND „Steinberg Räckelwitz“ (Westlausitz). Darüber hinaus gibt es nur drei weitere Fundmeldungen: 2004 aus dem Oberlausitzer Bergland bzw. bei Großschönau von M. Sieber (siehe auch Klausnitzer et al. 2009) und 2014 aus dem Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet bzw. bei Neschwitz von W. Hoffmann sowie von 2018 aus Niederoderwitz von W. Richter.
Abb. 30-23: Am 20.6.2023 konnte ein Exemplar der Rüsselkäferart Bagous argillaceus zusammen mit Bagous subcarinatus im südwestlichen Teil der Königsbrücker Heide bzw. auf den Dürrwiesen in der Nähe der Aue des Bohraer Wassers per Lichtfang nachgewiesen werden. Seit 2019 gibt es aus der östlichen Oberlausitz bei Rietschen wenige Fundmeldungen (siehe auch Richter 2019) und aus dem Jahr 2023 einen Nachweis aus Halbendorf/Spree (Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet) von M. Sieber.
In den Abbildungen 30_24, 30_25 und 30_26 bzw. in den drei Tabellen sind alle Rote-Liste-Arten (sogenannte bundesdeutsche als auch diverse sächsische, die es nur für wenige Käfergruppen gibt), gesetzlich geschützten Arten sowie sonstige faunistische Besonderheiten (subjektive Einschätzung des Autors auf Grundlage einer 45jährigen entomofaunistischen Tätigkeit in Sachsen) aufgelistet. Unter den 589 Käferarten sind 39 Arten laut Bundesartenschutzverordnung „gesetzlich besonders geschützt“ und eine Art „streng geschützt“ (siehe Tab. 1 bis 3, Spalte: „BAV“). Nach Schmidl & Bussler (2004) gelten 27 Arten als sogenannte „Indikatorarten“, d.h. sie besitzen eine große ökologische und bioindikatorische Relevanz und unterstreichen den hohen naturschutzfachlichen Wert der Alt- und Totholzstrukturen im Gebiet (Tab. 1 bis 3, Spalte „IA“). Darunter befinden sich 5 sogenannte Urwald-Reliktarten (Müller et al. 2005, Eckelt et al. 2017), wobei Leiestes seminiger und Gasterocercus depressirostris in beiden Listen zu finden sind und Neomida haemorrhoidalis nur in der zuerst genannten Liste sowie Pycnomerus terebrans und Prionychus melanarius in der zuletzt genannten Liste. 82 Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Deutschlands (die jedoch eigentlich, wenn überhaupt, nur eine westdeutsche Rote Liste ist, weil die meisten aktiven ostdeutschen Entomologen nicht einbezogen wurden und damit deren fundierte faunistischen Kenntnisse keine Berücksichtigung fanden), darunter folgende Einstufungen:
„0“ (= Ausgestorben/verschollen): 1x: Der Rüsselkäfer Bagous argillaceus wurde nach 2019 in der östlichen Oberlausitz (Richter 2019) wenige Male gefunden.
„1“ (= vom Aussterben bedroht“): 2x: Synchita mediolanensis wurde seit 2017 vom Autor mehrfach in Sachsen gefunden, v.a. per Lichtfang und Neomida haemorrhoidalis ist seit 10 Jahren auf dem Vormarsch und mittlerweile ziemlich häufig an Zunderschwämmen zu finden (siehe auch Jäger & Lorenz 2022).
„2“ (= stark gefährdet): 4x: Cicindela sylvatica, Acupalpus brunnipes, Prionychus melanarius und Gasterocercus depressirostris, wobei die zwei zuletzt genannten Arten zumindest in Sachsen ähnliche Häufigkeitszunahmen haben, wie die zwei vorher als angeblich „vom Aussterben bedroht“ eingestuften Arten.
„3“ (= gefährdet): 31x (Bembidion litorale, Bembidion octomaculatum, Harpalus tenebrosus, Agonum lugens, Agonum piceum, Chlaenius tristis,, Badister unipustulatus, Opilo pallidus, Trichodes alvearius, Ampedus pomonae, Ampedus nigroflavus, Cardiophorus ebeninus, Drapetes mordelloides, Attagenus punctatus, Pycnomerus terebrans, Colydium elongatum, Aulonium trisulcum, Oedemera croceicollis, Euglenes pygmaeus, Orchesia fasciata, Abdera affinis, Allecula morio, Bolitophagus reticulatus, Corticeus bicolor, Uloma culinaris, Acmaeops marginatus, Saperda perforata, Labidostomis tridentata, Longitarsus pellucidus, Rhyncolus elongatus, Gymnetron rostellum);
„G“ (Gefährdung unbekannten Ausmaßes) 4x (Philonthus lepidus, Tachyusa objecta, Mycetophagus salicis, Sulcacis bidentulus)
„D“ (Gefährdung anzunehmen, aber Daten defizitär) 7x (Cercyon sternalis, Tachyusa concinna, Astylogethes subrugosus, Corticaria rubripes, Calvia quindecimguttata, Xyletinus vaederoeensis, Corticeus fraxini)
„R“ (extrem seltene Arten) 2x: Bothrideres bipunctatus wird seit 15 Jahren immer häufiger und kann unter verpilzter Rinde manchmal in großer Zahl gefunden werden und Leiestes seminiger, der vom Autor bisher zweimal in Sachsen nachgewiesen werden konnte
„V“ (Vorwarnliste): 30x (Omophron limbatum, Acupalpus dubius, Anthracus consputus, Pterostichus gracilis, Hydraena palustris, Berosus frontifoveatus, Manda mandibularis, Philonthus punctus, Carphacis striatus, Melanotus punctolineatus, Cardiophorus nigerrimus, Hylis olexai, Agrilus hyperici, Triplax rufipes, Platynaspis luteorubra, Orthocis lucasi, Anthicus flavipes, Mordellistena parvula, Palorus depressus, Protaetia speciosissima, Protaetia marmorata, Obrium cantharinum, Aromia moschata, Plagionotus detritus, Anaesthetis testacea, Phytoecia nigricornis, Lasiorhynchites caeruleocephalus, Bagous subcarinatus, Phytobius leucogaster, Thryogenes scirrhosus)
Abb. 30-24: Teil1: Rote-Liste-Arten und geschützte sowie faunistisch interessante Käferarten aus den 2023er Erfassungen in der Königsbrücker Heide mit ökologischen Angaben
Abb. 30-25: Teil2: Rote-Liste-Arten und geschützte sowie faunistisch interessante Käferarten aus den 2023er Erfassungen in der Königsbrücker Heide mit ökologischen Angaben
Abb. 30-26: Teil 3: Rote-Liste-Arten und geschützte sowie faunistisch interessante Käferarten aus den 2023er Erfassungen in der Königsbrücker Heide mit ökologischen Angaben
Abkürzungserläuterungen:
RLDt.: Rote Listen von Deutschland (2016-2020) Gefährdungskategorien: 0 = Ausgestorben/Ausgerottet/Verschollen; 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; V = Vorwarnliste; G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes; D = Daten defizitär; *. = derzeit keine Gefährdung erkennbar;
RLSn: Rote Listen von Sachsen (Gebert 2022: Laufkäfer; Klausnitzer & Stegner 2018: Bockkäfer und Klausnitzer 1995: Blatthornkäfer und Hirschkäfer): nb = nicht bearbeitet; . = derzeit keine Gefährdung erkennbar)
BAV: Bundesartenschutzverordnung; § = gesetzlich besonders geschützt; §§ = streng geschützt;
ÖG = Ökologische Gilde (nach Schmidl & Bussler 2003) = Substratgilden: F = Frischholzbesiedler, A = Altholzbesieder, P = Besiedler an Pilzen, die auf Holz wachsen; Hö = Baumhöhlenbesiedler; xS = Arten mit xylobionten Sonderbiologien (z.B. Baumsaftfresser, Kommensalen in Nestern anderer Holzinsekten); fX = fakultative Xylobionte (Arten die Holzstrukturen, aber auch an anderen Substraten vorkommen, z.B. Bodenpilze); W = wasserbewohnende Arten;
IA = Indikatorarten bzw. waldökologisch besonders relevante Arten (v.a. unter Berücksichtigung historischer Aspekte wie Faunentradition, die auf Bestandskontinuität fußt) (nach Schmidl & Bussler 2003);
SÖP: Spezifische ökologische Präferenz (in Anlehnung an Köhler 2000); Die Kurzbezeichnung setzt sich zusammen aus der bevorzugten Totholzstruktur (ersten beiden Buchstaben): ho = Holz; pi = Pilze, die auf Holz wachsen; ri = Rinde; mu = Mulm(höhlen); ne = Nester im Holz u.a. auch in Baumhöhlen (z.B. Holzameisen, Vögel); sa = ausfließender Baumsaft; und der Ernährungsweise (dritter/vierter Buchstabe): x = xylophag (Holzfresser); m = mycetophag (Pilzfresser); z = zoophag (Fresser anderer Tiere); s = saprophag (Fresser von Faulstoffen); n = necrophag (Fresser von tierischen Faulstoffen); xz = xylo- und zoophag; xs = xylo- und saprophag; xm = xylomycetophag (Fresser von verpilztem Holz); ms = Fresser von Schimmelpilzen, die auf Holz/Pilzen wachsen; f_... = fakultative xylobionte Käferarten (z.B. Arten, die zwar regelmäßig, aber nicht ausschließlich an bestimmten Holzstrukturen, wie z.B. Holzpilzen vorkommen, sondern beispielsweise auch an Pilzen, die am Boden wachsen); mono = monophag; oligo = oligophag; poly = polyphag;
BA= Baumart: Bu = Buche, Ei = Eiche, Es = Esche, Faulb. = Faulbaum; Fi = Fichte, Lä = Lärche, LH = Laubholz, Li = Linde, L/N = keine Bevorzugung, NH = Nadelholz, Ki = Kiefer, Pa = Pappel; Ul = Ulme; Zit = Zitterpappel
Ex= Exposition der Totholzstruktur: s = an Stehend-Totholz; l = an Liegend-Totholz; s/l = keine Bevorzugung der Exposition;
Mit fast 600 Käferarten, darunter viele faunistisch bemerkenswerte Seltenheiten, die innerhalb nur einer Vegetationsperiode mit wenigen Erfassungen auf freizeitentomologischer Basis zusammengetragen wurden, konnte ein überraschend gutes Ergebnis erzielt werden. Es wird das große Potenzial der Königsbrücker Heide als Refugium einer Vielzahl an gesetzlich geschützten, gefährdeten und seltenen Käferarten sichtbar, wenngleich diese einjährige stichprobenhafte Bestandsaufnahme mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht als repräsentativ eingestuft werden kann und weitere Erforschungen wünschenswert wären. Dennoch kann das Gebiet anhand dieses Zwischenergebnisses als essentieller Lebensraum einer Vielzahl an gesetzlich geschützten sowie ökofaunistisch und naturschutzfachlich wertgebenden Käferarten angesehen werden, und sie hat aus entomofaunistischer Sicht eine große überregionale, eventuell sogar deutschlandweite Bedeutung. Als einzigartig an der Königsbrücker Heide kann unter Berücksichtigung der ausgeräumten urbanen Umgebung hervorgehoben werden, dass es offensichtlich eine der wenigen Flächen ist, wo sich seit 30 Jahren anthropogen kaum beeinflusste Habitatstrukturen entwickeln konnten bzw. auf dem Großteil der Fläche eine ungestörte Sukzession zugelassen wurde. Von großem naturschutzfachen Wert sind einerseits die unverbauten Bachauen und angrenzende Teiche und Röhrichte sowie bachbegleitende Erlenwälder an Pulsnitz, Otterbach, Bohraer Wasser Tännichtbach u.a. wo eine natürliche Fließgewässerdynamik vorherrscht und andererseits die relativ großen offenen Sand- und Heideflächen, aber auch magere Wiesen und Ruderalfluren, die allerdings einer gewissen extensiven Pflege bzw. Bewirtschaftung unterliegen (müssen). Die Schutzwürdigkeit kann aus Sicht der hier untersuchten Tiergruppe nachgewiesen werden.
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